Radball?!

…gibt‘s schon seit über 100 Jahren und wird mit speziellen, in Kleinserien gefertigten sog. „Radball-Rädern“ auf einem 14 x 11 Meter großen Spielfeld –durchaus unsanft – gespielt. Das Besondere an den Rädern sind nicht nur der nach oben ragende Lenker, der nach hinten verlaufende Sattel oder die durchweg verstärkten Rohre, Felgen und Naben. Vergeblich sucht man auch nach Bremsen oder Leerlauf, da das Radballrad eine „starre Achse“ mit verstärkter Kette hat. Das heißt: Nach vorne treten = vorwärts fahren, nach hinten treten = rückwärts fahren.

Das Radball-Spiel

Meistens besteht ein Radball-Team aus zwei Spielern (denn es gibt tatsächlich auch noch 5er- und 6er-Radball), einem Torwart und einem Feldspieler. Das angreifende Team spielt deshalb mit beiden Spielern Richtung gegnerisches Tor, während das eigene Tor leer bleibt. Das verteidigende Team versucht dabei mit einem Feldspieler und einem Torwart zu verteidigen, was das Radballspiel trotz der nur 2×7 Minuten Spielzeit meist recht torreich und spannend macht.

Dabei darf der Torwart nur innerhalb des eigenen Strafraumes die Hände zur Verteidigung seines Tores benutzen. Bei Regelverstößen innerhalb des eigenen Strafraumes oder bei besonders groben Regelverstößen werden Strafstöße verhängt, bei Regelverstößen außerhalb des Strafraumes Freischläge.
Es ist verboten, den Boden mit den Füßen zu berühren oder den gegnerischen Strafraum ohne Ball zu befahren.

Gespielt wird einem ca. 500gr schweren Ball, der auch heute noch mit Ross- und Rehhaar gefüllt, mit Stoff umhüllt und etwas kleiner ist, als ein Handball. Die Schussgeschwindigkeit liegt aus vier Metern Distanz bei durchaus schmerzhaften 75 bis 100km/h.

Das Ziel des Spiels ist einfach: Der Ball soll ins gegnerische Tor!
Das „Problem“: Das darf man fast ohne Ausnahme nur mit dem Rad oder Kopf umsetzen.
Neu ist der Radballsport dabei keineswegs: Die ersten Aufzeichnungen darüber stammen schon aus dem Jahr 1898 und seit 1930 werden jährlich (mit Ausnahme der Jahre 39-45) die Weltmeisterschaften ausgetragen.
Und wer sich fragt, wie man darauf kommt, das alles mit dem Rad zu machen,
dann ist die Antwort einfach:

Mit Füßen und Händen kann‘s ja jeder 😉