Großer Sport wurde in
Moers geboten
Zum 10. mal war für die Hallenradsportler/innen Deutschlands der Nabel des Kunstradsports in Moers. Damit hat der Grafschafter- Rad-Rad-und Motorsportverein wohl als Ausrichter einen einsamen Rekord aufgestellt. Immer, wenn der rührige Verein sich um die Ausrichtung bewarb, bekam er den Zuschlag, wissen doch die Verantwortlichen des BDR und RKB daß für eine beste Abwicklung gesorgt wird.
Siegfried Pikl (erster Vorsitzender von Moers) hat mit seinem Helferstab allen voran Ralf van Zütphen super Vorarbeit geleistet mit bestens präparierten Wettkampfflächen die dazu beitrugen, daß Klassesport gezeigt wurde. Eine vollbesetzte Halle, in der auch die Zuschauer besten mit Speisen und Getränken versorgt wurden, trug weiter zum Gelingen der Meisterschaften bei.
Am Freitag ging es im Radball und Radpolo um den Aufstieg ins Oberhaus.
Im Radball holten sich der RVW Naurod, RSG Ginsheim und der RV Kemnat die begehrten Plätze.
Den Aufstieg zur 1.Bundesliga im Radpolo sicherten sich die Damen von RSV Kostheim 1, VC Darmstadt und RMC Stein. Wobei Stein sich erst im 4m Schießen gegen RSV Jänkendorf durchsetzen konnte.
Für den Radpolosport war diese Deutsche Meisterschaft ein Novum. Denn zum ersten Mal wurde Radpolo live im Internet übetragen, wie die gesamte Veranstaltung der beiden Sporttage.
Ein absoluter Leckerbissen am Freitag waren die Küren im 4er und 6er Kunstradfahren. Mit einer Präzision, Synchronisation und Eleganz fuhren die Aktiven berauschend schön ihre Programme. Der Laie (falls solche in der Halle waren) fragte sich, wenn er die Punktabzüge auf der Anzeigentafel sah, was kann man da noch aussetzen und Punkte abziehen. Der Beifall für diese schönen Vorträge war allen gewiß.
Im 1 er Kunstradfahren der Frauen waren mit Milena Slupina (noch amtierende Weltmeisterin) Viola Brand (Europameisterin) als Favoritinnen gestartet. Slupina konnte den Titel vor Viola gewinnen. Mit hauchdünnem Vorsprung setzte sich Lara Füller vor Maren Hase auf Rang drei.
Am zweiten Tag war das Finale der 1er Kunstradfahrer der erste Höhepunkt. In der Vorrunde, genau wie in der Endrunde waren nicht alle Küren fehlerfrei. Lukas Kohl (amtierender Weltmeister) hatte doch einen satten Punktevorsprung vor seinen Konkurrenten und setzte sich auch klar durch und wurde wieder Deutscher Meister. Max Maute kam auf Rang zwei. Marcel Jüngling holte sich mit einem winzigen Vorsprung von 1,54 Punkten vor Sebastian Zähringer den dritten Platz.
Die Radballer und Radpolospielerinnen bilden wie immer mit den Spielen um Rang drei und den Titel den Abschluß der Wettkämpfe.
Punktgleich waren RSV Frellstedt und der Reideburger SV ins Finale eingezogen. Sehr ausgeglichen verlief die Partie die etwas glücklich Frellstedt mit 3:2 gewinnen konnte.
Die Schiefbahner Marius Hermanns und Lars Holland-Moritz hatten die gesamte Halle als Unterstützung hinter sich. Ins Spiel um Platz drei hatten sie sich durch ein 5:5 Unentschieden (5:2 hatten sie bis weit in die zweite Halbzeit geführt und durch Unachtsamkeit noch das Remi hinnehmen müssen) gegen RSV Waldrems und einen sensationellen 4:3 Erfolg gegen RMC Stein 1 gegen den zu dieser Zeit noch amtierenden Deutschen Meister geschossen. Ihr Gegner RMC Stein 2 war die etwas erfahrerne Mannschaft und machte Marius und Lars große Mühe. Die größten Möglichkeiten hatten sie trotzdem, leider landeten die Bälle mehrfach am Torgestänge und nach dem1:1 Unentschieden mußte über ein 4m Schießen der Sieger ermittelt werden. Hier hatten die Steine mehr Treffsicherheit und konnten sich Rang drei sichern. Einhellig waren sich aber viele Zuschauer und fanden daß der schnellste und quirligste Spieler des ganzen Turnieres eindeutig Marius Hermanns war.
Das Finale um den Titel zwischen RV Obernfeld und RMC Stein 1 war geprägt durch beidseitiges Sicherheitsspiel und nicht sehr spektakulär wie man es oft erlebt hat. Obernfeld war dominierend und brachte einen letztendlich verdienten 3:2 Sieg über die Runden.
Eine Deutsche Meisterschaft ging zu Ende und die Überraschung war, daß möglicherweise auch 2020 an selbiger Stelle wieder die Titelkämpfe stattfinden. Einen schöneren Abschluß hätte es gar nicht geben können.
Werner Schmitt
Pressewart des „RMSV „Frisch auf“ Düsseldorf